Ernährung

Kauartikel dörren mit dem Dörrautomat

Vor einiger Zeit ist bei uns ein Dörrautomat eingezogen, da ich fortan Baileys Kauartikel, Snacks und Knabbereien selber herstellen möchte. Das liegt zum einen daran, weil Bailey eine Futtermittelunverträglichkeit hat und man nicht immer ganz genau weiß, was alles in gekauften Leckereien drin ist. Zum anderen trainieren wir viel, wo viele Leckerlies verwendet werden. Auch Kauartikel erhält Bailey regelmäßig, was bei einem größeren Hund schnell ins Geld gehen kann.

In diesem Beitrag möchte ich euch mehr über den Dörrautomaten erzählen, Vor -und Nachteile erläutern und auch am Ende einige Rezepte hineinpacken, für diejenigen unter euch, die sich darin evtl auch versuchen möchten 🙂

Ich wünsche Euch ganz viel Spaß beim Lesen.

Was ist ein Dörrautomat und wie funktioniert er?

Ein Dörrautomat funktioniert ähnlich wie ein Backofen mit Umluftfuntkion, nur mit deutlich niedrigeren Temperaturen. Hierbei wird das gedörrte Gut über eine Heizspirale schonend auf eine bestimmte Temperatur erhitzt und durch Trocknung haltbar gemacht. Dies geschieht durch die Luft, welche gleichmäßig durch einen eingebauten Ventilator erwärmt wird und darin zirkuliert. Dadurch wird den Lebensmitteln der Wasseranteil entzogen. Die Feuchtigkeit, die dabei entsteht, kann je nach Gerät über den Deckel oder durch seitliche Einlässe entweichen.
Das Dörren ist eine ziemlich alte Tradition, die bis auf die Antike zurück blicken lässt. – Früher dauerte es meist Tage, bis das Gut gedörrt war. Das lag aber daran, dass es an der frischen Luft getrocknet wurde. Mit einem Dörrautomaten geht dies innerhalb von ein paar Stunden.

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Bevor ihr fragt, welchen Dörrautomaten ich Zuhause stehen habe… Ich habe mich bei meiner Wahl für den Rommelsbacher DA1000 entschieden. Zum einen wollte ich einen Dörrautomaten aus Edelstahl für die Verarbeitung von rohem Fleisch haben. Edelstahl ist dort einfach besser, da es sich einfacher reinigen lässt im Gegenzug zu Kunststoff und auch langlebiger ist. Desweiteren wollte ich nicht, dass irgendwann der Kunststoff ins Fleisch einzieht.
Die Größe ist auch super, da ich einen großen Hund habe und daher mehr Leckereien produzieren kann. Ich habe hier die Firma ganz komplikationslos angeschrieben und meine Fragen gestellt und bekam direkt Hilfe und Antworten auf diese. Das war ein weiterer Pluspunkt, weshalb ich mich für ein Gerät von dieser Firma entscheiden habe.

Wann lohnt sich ein Dörrautomat?

Wann lohnt sich ein Dörrautomat?

Es gibt natürlich bei der Anschaffung von einem Dörrautomaten einiges zu beachten.

– Kosten
– Energieverbrauch
– Lautstärke
– Gerüche
– Zeitaufwand


Kosten: Zum einen kosten qualitativ hochwertige Automaten natürlich mehr. Die Preisspanne liegt hier von unter 50€ bis zu 500€. Desweiteren sollte man sich fragen wie viel man dörren möchte, da die Modelle auch unterschiedliche Größen haben können.

Energieverbrauch: Ein Dörrautomat verbraucht natürlich auch Strom. Und gerade Kaurartikel für Hunde, also Fleisch, muss länger gedörrt werden. Die rede ist hier von 10-12 Stunden!
Jedoch ist der Energieverbrauch hier deutlich geringer als bei einem Backofen.

Lautstärke und Gerüche: Ein Dörrautomat macht natürlich auch Geräusche und gerade wenn das Gerät über Nacht läuft, kann dies auch mal nervig sein.
Gerüche: wenn man Innereien dörrt, kann dies unter Umständen auch mal ziemlich unangenehm riechen. Für den Hund wahrscheinlich nicht so sehr wie für den Besitzer. 🙂
Das sollte man auch bedenken vor der Anschaffung.

Zeitaufwand: Seine eigenen Dörrartikel herzustellen dauert. Je nach dem was man dörren möchte braucht man auch eine Vorbereitungszeit. Auch das anschließende Verpacken der gedörrten Produkte kann Zeit in Anspruch nehmen. Man sollte sich hierbei also schon die Frage stellen, ob man einen Dörrautomaten regelmäßig nutzen würde.

Welche Vorteile bietet das Dörren?

Für mich persönlich ist die zusatzstofffreie Verarbeitung der Produkte ein deutlicher Pluspunkt ! Ich weiß was in meinem gedörrten Gut enthalten ist, zudem sind die Lebensmittel vitaminreicher und frischer. Wichtige Enzyme, Vitamine, Balaststoffe und Mineralstoffe bleiben enthalten. Aber auch die Lebensmittelsicherheit steht hier deutlich im Vordergrund. Durch das lange Dörrverfahren und dem Entzug des Wassergehaltes können schädliche Bakterien und Schimmelpilze nicht überleben, wodurch die Lebensmittel über Monate hinweg haltbar bleiben.

Desweiteren sprechen mich die dauerhaften Kostenersparnisse sehr an. Die einmalige Anschaffung eines Dörrautomaten und die Betriebskosten sind am Ende deutlich geringer, als das ständige Kaufen fertiger Produkte. Hinzu kommt, dass ich genau weiß, woher das Fleisch für Baileys Produkte her stammt. Sie haben keine lange Liegedauer, entspringen keiner Massentierhaltung und auch die Transportwege sind kürzer. Hier kann man auf jeden Fall Schlachter und/oder Jäger ansprechen. Innereien von Tieren gelten meist als Abfallprodukt, und so kann es sein, dass man günstig Lunge, Leber etc ergattern kann 🙂

Welches Fleisch ist am besten geeignet?

Man sollte bei der Auswahl der Fleischsorten auf eine Sache achten: Und zwar dem Fettgehalt.
Besonders fettiges Fleisch lässt sich nur schlecht dörren, daher sollte immer darauf geachtet werden, dass es sich hier um mageres Fleisch handelt.

Geeignete Fleischsorten könnten sein:

– Pferdefleisch (Muskelfleisch, Lunge..)
– Lammlunge
– Rind (Muskelfleisch, Herz, Leber, Lunge..)
– Geflügelfleisch (Leber, Herz, Muskelfleisch)
– Ziegenfleisch

In der Regel wird das Fleisch roh getrocknet. Daher ist es sehr wichtig, das Fleisch auf höheren Temperaturen zu dörren (70-75 Grad) um mögliche Bakterien gut abzutöten!
Aber Achtung bei Schweinefleisch! Rohes Schweinefleisch kann für Hunde einen gefährlichen Keim enthalten. Den Aujeszky-Virus! Er wird beim Dörren nicht suffizient und zuverlässig abgetötet! Daher sollte man lieber die Finger von Schwein lassen

Rezeptbuch

Kommen wir nun zum spannendsten Teil dieses Beitrages. Und zwar den Rezepten. Vorab, Ich werde diesen Beitrag hier immer mal wieder aktualisieren, da ich noch lange nicht mit dem Experimentieren von neuen tollen Rezepten fertig bin. Daher lohnt es sich, hier immer mal wieder vorbei zu schauen für neue tolle Rezeptideen. 🙂

Rinderfleischstreifen alternativ Pferd

Zutaten:

– frische Rinderrouladen, alternativ Rindermuskelfleisch oder Pferdemuskelfeisch

Zubereitung:

– Zuerst muss das Fleisch abgewaschen und trocken getupft werden. Schneidet die Scheiben nun in circa 2-3cm breite Streifen und legt sie auch hier wieder mit etwas Abstand auf eure Bleche.
Anschließend kommen die Streifen bei 70 Grad für circa 7-9 Stunden in den Automaten.
Auch hier gilt wieder: lassen sie sich gut brechen, sind sie fertig 🙂

Gedörrte Lamm -und Rinderlunge

Zutaten:

– frische Lamm oder Rinderlunge

Zubereitung:

– Die Lunge muss vor der Verarbeitung einmal abgewaschen und gründlich trocken getupft werden. Nun wird die Lunge in kleine ungefähr gleichgroße Stücke geschnitten. Wer noch keine Lunge kennen sollte, muss sich die Konsistenz ähnlich wie ein gummiartigen Schwamm vorstellen. Die Lunge lässt sich aber mit einem guten und scharfen Küchenmesser schneiden. 🙂
Wenn ihr das getan habt, verteilt die Stücke mit ausreichend Abstand auf die Bleche und stellt euren Dörrautomaten bei 70 bis 75 Grad für 10-11 Stunden ein.
Wenn ihr testen wollt, ob die gedörrten Stücke schon gut sind, brecht sie einmal durch. Lassen sie sich wie ein Gummi auseinander ziehen oder sind innen drin noch rosa ist es noch nicht gut. Knacken die Stücke beim brechen und sind innen drin trocken, können sie raus.
Lasst sie an der Luft nochmal abkühlen und vertaut sie anschließend in ein luftdichtes Behältnis. So sind sie monatelang haltbar.

Rehhautplatten und Rehohren

Zutaten:

– Hier benötigt ihr evtl Connections zu einem Jäger, da ihr vom Reh die Haut samt Fell und die Ohren samt Muschel benötigt 🙂

Zubereitung:

– Schneidet die Rehautplatten in längere Platten, sie sind dünn und nicht allzu dick. Das Fell kann dran bleiben. Fell hat nämlich eine reinigende Wirkung für den Magen Darm Trakt der Hunde. Man sollte es allerdings nicht zu häufig und zu viel füttern. Gerade wenn der Hund Fell noch nicht kennt.
Die Ohren könnt ihr so lassen wie sie sind und mit aufs Blech legen.
Legt die Rehhautplatten und Ohren nun wieder auf die Bleche. Stellt den Dörrautomaten auf 70 Grad ein und dörrt die Platten circa 8-9 Stunden, die Ohren bis 10 Std, je nach Dicke 🙂

Das waren noch lange nicht alle Rezepte, die ich gerne ausprobieren möchte, aber für den Anfang schon mal eine gute Auswahl. Hühnchen werdet ihr hier leider nicht finden, da Bailey eine Unverträglichkeit gegen Huhn hat, und ich es daher nicht füttere 🙂
Ich hoffe ich konnte euch das Dörren mit einem Dörrautomaten etwas näher bringen. Man kann nämlich so viele tolle Sachen damit zaubern. Sei es Dörrobst, Kräuter, Früchte, Beeren, Müsli etc..

Wenn ihr an Videos dazu interessiert seid, schaut gerne auf meiner Instagramseite vorbei. Dort habe ich extra ein Highlight zum Thema Dörren erstellt.

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